Tipps für die Wahl des Hochzeitsfotografen
- zeremonienmitherz
- 19. Juli 2021
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. März
Bestimmt möchtet ihr, dass eure Hochzeit zum wichtigsten und schönsten Moment eurer Beziehung wird. Dafür werdet ihr sehr viel Zeit, Meinungsaustausche, Geld, aber sicher auch Nerven investieren. Aber die Mühe lohnt sich bestimmt. Doch auch bei der schönsten Hochzeit bleibt ein Wehmutstropfen: Sie ist zu schnell vorbei.
Kaum bist du in dein Brautkleid geschlüpft, geht es Schlag auf Schlag. Im Bett wirst du wahrscheinlich all die wunderbaren Momente Revue passieren lassen: Das erste Treffen von Braut und Bräutigam, die feierliche Trauung, die gut gelaunten Gäste, das feine Essen, Tanz und bombastische Stimmung. Glücksgefühle pur.

Damit ihr euch auch später wieder an all die Details erinnern könnt, empfehle ich euch, in eine gute Fotografin – es darf auch ein «er» sein – zu investieren. Erinnerungen können verblassen – Fotos bleiben. Ich habe bei Fotografen mit geschultem Auge, blitzschneller Reaktion und dezentem Auftritt – nachgefragt, welche Tipps sie für die Wahl parat haben.
Sympathie
Wenn man sich wohl fühlt und es lustig hat, entstehen die schöneren ungehemmteren Fotos. Man traut sich zu weinen, lachen , kuscheln usw. Wenn der Fotograf dem Brautpaar sympathisch ist, passt die Person bestimmt auch zur Familie und den Gästen und das trägt zur fröhlichen unkomplizierten Stimmung bei.
Erfahrung
Bei Hochzeiten geht meist alles sehr schnell. Zudem kann das Licht bei spontanen Fotos nur bedingt beeinflusst werden. Bittet beim Kennenlernen die potenzielle Fotografin, dass sie euch Fotos in verschiedenen Lichtsituationen zeigt. Eher herausfordernd sind solche in Innenräumen, bei direktem Sonnenschein, bei Regen. Ihr möchtet ja vom ganzen Tag schöne Fotos. Auch von solchen, die bei spontanen Situationen aufgenommen wurden.
Lasst euch nicht blenden
Bilder auf Instagramm und Facebook wurden bewusst dafür und aus mehreren Hundert ausgewählt. Sie stammen oft vom Brautpaarshootings, bei denen etwas mehr Zeit zur Verfügung stand, um die Liebenden ins richtige Licht zu rücken und modellgerecht zu platzieren. Fragt nach, ob die gezeigte Hochzeiten "styled shoots" – also von extra organsierten Fotoshootings – oder von «echten» Hochzeiten sind. Das sollte ein professioneller Fotografen eh von sich aus verraten.

Leidenschaft oder bloss Job
Fragt auch nach, warum er bzw. sie diesen Beruf liebt? Auch ist es von grossem Vorteil, wenn die Fotografie der Hauptberuf ist. Damit sind Erfahrung und Übung garantiert. Hochzeiten sollten eine Leidenschaft sein. Zudem muss auch genug Zeit für die Vor- und Nachbereitung sein. Mit 50 oder mehr Reportagen pro Jahr kann das schwierig werden.
Wer fotografiert wirklich
Ganz wichtig: klärt ab, ob wirklich der gebuchte Fotograf die Hochzeit fotografiert. Leider kommt es vor, besonders bei Betrieben, wo mehrere Fotografen arbeiten, dass eine Reportage bei einem Fotografen gebucht wird, dann aber am Hochzeitstag plötzlich jemand anderes da steht. Diese hat dann eventuell nicht die gleiche Erfahrung oder den gewünschten Bildstil. Besprecht auch, wie Plan B aussieht, wenn der gebuchte Fotograf plötzlich wegen Krankheit oder ähnlichem nicht kommen kann.
Kleidungswünsche mitteilen
Wem es wichtig ist, dass niemand in Birkenstöcken, Shorts oder mit grossen Werbeaufdrucken gekleidet an der Hochzeit erscheint, sollte diesen Wunsch auch gegenüber den Dienstleistern äussern. Einige Fotografen greifen gerne zu sehr freizeitlicher Kleidung. Klar, ein Hochzeits-Fotograf braucht Bewegungsfreiheit, aber das geht auch in sportlich-eleganter Bekleidung.

Wie aktiv ist der Fotograf
Ein Fotograf sollte grösstenteils ruhig und unauffällig sein. Jedoch muss er insbesondere bei Gruppenbildern auch den Mut haben, eure Gäste zu animieren und klare Anweisungen zu geben. Klärt ab, wie der Fotograf beim Posieren hilft. Hat er Erfahrung mit kamerascheuen Menschen? Wird darauf geachtet, dass das Brautpaar bei Fotos vorteilhaft steht oder sitzt?
Übergabe der Bilder und Bildrechte
Diesen Punkt möchte ich euch speziell ans Herz legen: klärt ab, in welcher Art und wie viele Fotos ihr erhält. Denkbar ist per Download, auf CD und/oder gestaltet als Fotoalbum. Wichtig ist auch zu wissen, ob die Gäste die Hochzeitsfotos z.B. über einen Link anschauen und sogar downloaden können. Klärt auch gleich, ob das in den Kosten inklusive ist.
Nachbearbeitung und Fotoalbum
Mit Fotoretusche kann sehr viel verändert werden, aber es ist sehr zeitintensiv und kann die Bilder verfälschen. Besprecht, wie viel ihr gerne retuschiert haben möchtet. Haut glätten, Falten reduzieren, schlanker machen usw. ist möglich, aber nicht immer gefällt es. Lasst euch vorher-nachher-Beispiele zeigen, damit ihr entscheiden könnt. Bearbeitung darf gerne einen eigenen Stil haben, aber er sollte dennoch zeitlos bleiben.

Was ihr euch sparen könnt
Es gibt aber auch einige Punkte, die viele Fotografen als «überbewertet» halten. Darauf könnt ihr ihrer Ansicht nach verzichten.
Zweiter Fotograf
Viele Fotografen werben damit, zu zweit zu fotografieren. Das kann sinnvoll sein. Aber eher bei grösseren Gesellschaften oder wenn das «getting ready» weit auseinander liegt. Bei wenig Gästen können zwei Leute mit der Kamera störend sein.
Location-Besichtigung
Spart euch die Zeit, zusammen mit dem Fotografen die Location zu besichtigen. Ein erfahrener Fotograf kann mit neuen Situationen und Orten umgehen.
Neuestes Equipment
Seid skeptisch, wenn ein Fotograf betont, nur mit dem neuesten Material ausgerüstet zu sein. Das braucht es nicht zwingend. Logisch, professionell sollte es sein und verschiedene Objektive dabei zu haben, gehört auch dazu. Aber brandneu muss es nicht sein. Viel wichtiger ist, dass der Fotograf mit seinem Material vertraut ist.

Ich hoffe, dass ich euch mit diesen Tipps helfen kann, dass ihr die Fotografin oder den Fotografen findet, der genau zu euch und eurem Traumtag passt.
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