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Entspannt Ja sagen: Tipps für euer Eheversprechen

Aktualisiert: 25. Feb.

Sicher hast auch du schon irgendwo gelesen, dass das Eheversprechen der Höhepunkt jeder Hochzeitszeremonie ist. Es ist der Moment, von dem viele schon jahrelang träumen. Dem ist nichts entgegen zu setzen – vorerst…


Was ist das Eheversprechen

Beim Eheversprechen – auch Ehegelübde oder Liebesversprechen genannt – handelt es sich um eine Liebeserklärung der Braut an den Bräutigam und umgekehrt. Es wird selbst verfasst und vorgetragen. Im Idealfall widerspiegelt es die Liebe, Werte und Gelöbnisse des Paares und wird so zu einem ganz individuellen und einzigartigen Moment während der Trauung.



Aber Hand aufs Herz: Wer hat schon jetzt Bammel vor dem Eheversprechen? Denn so schön dieser Augenblick ist, so schwierig ist es, die richtigen Worte zu finden. Noch mehr Bauchweh bereitet den Paaren der Gedanke, diese gefühlvollen Worte vor Familie und Freunden auch noch selbst vorzutragen. In den vergangenen acht Jahren durfte ich bereits gegen 200 Brautpaare trauen und kenne diese Bedenken daher.


Meine Meinung, ob ein eigens vorgetragenes Ehegelübde zwingend in eine freie Trauung gehört,

ist ganz klar: Nein.

Denn die perfekte Trauung hängt nicht nur vom Ehegelübde ab.

Lieber ein «Ja» aus vollem Herzen, als ein Liebesversprechen mit zittriger Stimme.

Es geht an diesem Tag einzig und allein ums Brautpaar und das soll sich wohl fühlen.


Von "meinen" Brautpaaren hat sich etwa jedes vierte für ein eigenes Liebesversprechen entschieden. Alle anderen haben eine Alternative gewählt. Die sind ebenso berührend und stimmungsvoll. Gerade moderne, freie Trauungen bieten viel Gestaltungsfreiraum. Die klassische Version, bei der die Brautleute nacheinander eine Frage mit Ja beantworten, ist noch immer beliebt. Wobei ich auf die Aussage „bis dass der Tod euch scheidet“ verzichte. Viele Paare wünschen sich eine tiefsinnige Wortwahl wie beispielsweise «So frage ich dich, Marco, möchtest du Sabina annehmen, wie sie ist und sein wird, dann sag bitte jetzt Ja, ich will». Denkbar ist auch eine auf euch zugeschnittene, humorvolle Fragestellung, die wie folgt lauten könnte «Wirst du auch künftig nach jeder Wanderung deinem Schatz die Schuhe putzen?».


Wie soll euer Eheversprechen sein?


Mischform mit Ja-Wort und Eheversprechen ist am beliebtesten

Eine weitere wunderschöne Art, sich die Liebe zu versprechen ist, das Ja-Wort mit dem Ehegelübde zu kombinieren. Dabei beantwortet ihr zuerst mal meine Traufrage mit einem «Ja» aus vollem Herzen. Meist ist dann nämlich eure grösste Nervosität verflogen. Ihr könnt entspannt die Ringe tauschen und euch dazu oder anschliessend noch ein paar persönliche Liebesworte sagen. Dabei reichen schon zwei, drei Sätze und dieser Moment wird wunderschön und romantisch. Der Text muss nicht zwingend auswendig aufgesagt werden. Wie wäre es, wenn ihr diese Worte auf eine schöne Karte schreibt? Auch Schieferherzen, Schriftrollen oder als Bild gerahmt sind Liebesversprechen ein wunderschönes Andenken. Denn es wäre schade, wenn diese wohl überlegten Worte danach in Vergessenheit geraten, oder? Paare, die gar nicht selber reden möchten, können das geschriebene Liebesversprechen einfach während des Liedes, das in er Regel auf den Kuss folgt, jeder für sich lesen.


Darf ich euch das Ja-Wort entlocken?


Wie schreibe ich ein Eheversprechen?

Es versteht sich von selbst, dass man ein persönliches Eheversprechen auch selber schreibt. Mit Sicherheit gibt es Vieles, das ihr einander an diesem besonderen Tag gerne sagen möchtet. Doch wie findet man die richtigen Worte? Es gibt kein Rezept, was das Ehegelübde beinhaltet. Ausser, dass das Versprechen individuell und einzigartig sein soll. Einfach mal nach Eheversprechen zu googeln und abzuschreiben, ist sicher nicht der richtige Weg. Aber solche Mustertexte können Inputs liefern. Das erreicht ihr aber auch, wenn ihr euch selbst folgende Fragen beantwortet:

  • Welche Eigenschaft ist dir bei der ersten Begegnung aufgefallen?

  • Was liebst du an ihm/ihr (auch Ecken und Kanten)?

  • Worauf möchtest du nicht mehr verzichten?

  • Was verbindet euch (Reisen, Hobby, Buch, Film)?

  • Was macht eure Beziehung zu etwas Besonderem?

  • Wovon träumst du, wenn du an eure weitere Zukunft denkst?

  • Wofür bist du dankbar?

  • Was möchtest du ihm/ihr für die Ehe versprechen?

Hilfreich ist auch, wenn Braut und Bräutigam zuerst gemeinsam den Stil der Gelübde festlegen. Ob es eher romantisch oder humoristisch sein soll, hängt ganz von euch ab. Vielleicht entscheidet ihr euch auch für einen ähnlichen Einstiegs- oder Schlusssatz.



Weniger ist oft mehr

Dann schreibt einfach mal drauflos – egal ob von Hand oder am PC. Schreibt so, wie ihr es euch gewohnt seid. Es braucht weder eine poetische Sprache noch kryptische Fremdwörter. Auch Insider-Witze und Kosenamen sind dosiert einzusetzen. Lasst eure Persönlichkeit und die Gefühle für den Menschen an eurer Seite sprechen. Dabei darf auch ein Schmunzler dabei sein oder ein Zitat eingebaut werden.


Braucht ihr Hilfe?


In einem zweiten Schritt gilt es, das Wesentliche herauszukristallisieren. Das Ehegelübde ist die Gelegenheit, der grossen Liebe zu sagen, was wichtig ist. Nehmt euch genügend Zeit dafür und reduziert euer Versprechen auf wenige Sätze. Auf eine ausführliche Einleitung könnt ihr problemlos verzichten. Denn die Liebsten kennen euch ja. Und eure Liebesgeschichte wird in der Regel ja schon von mir erzählt. Zudem bleibt euch auch die Aufmerksamkeit der Gäste erhalten, wenn ihr direkt auf den Punkt kommt. Wählt kurze Sätze. Sie sind verständlicher und ihr verhaspelt euch weniger. 150 Wörter oder eine Sprechdauer von einer Minute reichen völlig für ein Eheversprechen. Falls ihr denkt, das sei zu kurz, so macht den Test und lest einander einfach mal einen x-beliebigen Text vor.


Schreibblockade und andere Pannen

Manchmal geht’s einfach nicht mehr weiter. Man darf man sich dadurch nicht verrückt machen lassen. Bei einer Schreibblockade den Stift einfach mal ein paar Tage zur Seite zu legen, wirkt meist Wunder. Kaum jemand kann solch wichtige Sätze in einem Schuss aufs Papier bringen.

Fürs Fein-Tuning liest du dir oder einer Vertrauensperson den Text am besten laut vor. So hörst du sofort, wo noch gefeilt werden muss. Versuche bereits dabei langsam und deutlich zu sprechen. Überhaupt solltest du deinen Text vor der Hochzeit mehrere Male üben. Denn nur wenige sind es gewohnt, vor vielen Menschen zu sprechen. Diesen Teil der Trauung werden wir ganz genau besprechen. Mir ist es wichtig, dass ihr euch wohl fühlt. Auch werde ich euch schon während der Vorbereitungszeit fragen, ob ihr mit oder ohne Mikrofon sprechen möchtet.


Was aber, wenn beim Vortragen dieser emotionalen Worte die Stimme versagt, der Text vergessen geht oder Tränen kullern? Hei, das ist nicht schlimm. Es sind ja Tränen der Freude. Von den Gefühlen überwältigt zu werden, gehört bei einer Hochzeit einfach dazu. Seid euch sicher, der Moment wird trotzdem wunderschön. Es ist genau wie bei der Liebe: Sie muss nicht perfekt sein – aber echt.


Parat für den nächsten Schritt? Ich unterstütze euch gerne.





Fotos von oben nach unten: Matyas Raim, Alexandra Rätzer (2), Viktoria Meier, Sandro Aeschbacher




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